Friede

Friede

Wie beginnt Friede?

Friede! Wo bist Du?
Haben Sie auch das Gefühl, dass wir den Frieden verloren haben?
Unser Verteidigungsminister, Boris Pistorius, sagte am 5.6.2024: „Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein.“ Am 2.2.2025 konkretisierte Mark Rutte, Nato Generalsekretär, diese Aussage mit den Worten: „Wir müssen uns auf Krieg vorbereiten.“

Unzählige weiter Aussagen die in die gleiche Richtung zielen erleben wir seitdem aus Funk, Fernsehen und Politik. Mehr Waffen werden gefordert, mehr Soldaten, mehr Geld für Rüstung. Das Grundgesetz wird geändert, um mehr Ausgaben für die Rüstung zu ermöglichen.

Die Kriegstrommeln hallen laut und unüberhörbar. Fast platzt schon das Trommelfell. 

Der Krieg tobt in Europa nur 1000km entfernt in der Ukraine. Menschen sterben, werden verstümmelt. Was unter Schweiß und Mühen aufgebaut wurde, wird von einer auf die andere Sekunde zerstört.

Was ist Friede?

Friede scheint ein Schimpfwort zu sein. Wer für Friede ist, wird eventuell verachtet.
Als ich jung war hieß es: „Frieden schaffen mit immer weniger Waffen“, und wurde auch von Helmut Kohl 1982 in seiner ersten Regierungserklärung so postuliert. Waffen scheinen demnach dem Frieden entgegen zu stehen. Friede war ein hohes Gut.
Heute hören wir: „Frieden gibt es auf jedem Friedhof“.  Friede wird demnach mit Friedhofsruhe gleichgesetzt.

 

Erinnern wir uns an die alte BRD. 1949 wurde sie gegründet. Ein paar Jahre später geschah das Wirtschaftswunder. Alle nahmen Teil an dieser Prosperität. Mit dem VW Käfer fuhr man in den ersten Urlaub, vollbesetzt, 2 Erwachsene, 3 Kinder. Später fuhr man im Audi oder VW Bus. Das Eigenheim wurde aufgebaut. Kinder erlebten nur noch Friede und Wohlstand. Die ganze Familie fuhr in den Skiurlaub, 2 Wochen lang. Es ging nur bergauf. Überall auf der Welt gab es Freunde und Bewunderer.

Urlaub

Friede steht also auch für das Wohlergehen und die Prosperität der Gesellschaft.

Und doch, es gab auch die DDR. Im Vergleich zur BRD lebten die Menschen viel bescheidener. Sie fuhren Trabbi, fürchteten die Stasi und hatten den großen Bruder.

Die Zeit bis 1989 wurde als Kalter Krieg bezeichnet. Im Westen lebten wir in einer Illusion des Friedens. Wir befanden uns auf der Gewinnerseite des Kalten Krieges, daher hatten wir die Illusion des Friedens.

Friede, Friede geht einher mit Wohlbefinden. Ruhe gehört dazu, Friedhofsruhe nicht. Es ist eine Gelassenheit in einer Sicherheit, einer Gewissheit, dass wir eingebettet sind in einer Gesellschaft, die uns gestalten lässt, uns Wohlstand und Wohlergehen ermöglicht. Allen geht es gut. Alle sind in Sicherheit.   

Was ist notwendig für Friede?

Wenn alle in Sicherheit sind, dann ist es notwendig, dass jeder Rücksicht nimmt, ohne die Notwendigkeit von einschränkenden Regeln, ganz allein aus sich heraus. Wenn wir uns gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten, zum Wohle aller, dann gedeihen alle. Friede heißt, alle gedeihen.

Den anderen unterstützen kann ich, wenn ich ihm zuhöre, mich mit ihm austausche.

Wenn der Einzelne gedeiht, gedeiht die Gesellschaft. Wenn die Gesellschaft gedeiht, dann gedeiht auch jeder einzelne. Paradiesische Zustände! Ich liebe das Paradies. Friede heißt dem Paradies näher zu kommen! Eine Utopie? Schön aber unerreichbar?

Wie beginnt Friede?

Friede entsteht in mir! Nur wenn ich mit mir im Frieden bin, kann Frieden in der Gesellschaft wirklich entstehen. Wie will ich Friede schaffen und erhalten, wenn Groll und Unfriede in mir präsent ist oder auch nur schlummert. Wenn ich den anderen besiegen möchte, kann ich damit Friede schaffen oder ist das, was ich erschaffe, die Friedhofsruhe?

Mein Groll und Unfrieden in mir kann sich auch gegen mich selbst richten. Was habe ich in meinem Leben nicht schon alles falsch gemacht oder versäumt! Bin ich bereit mit mir selber in Frieden zu sein? Kenne ich meine Bedürfnisse und vertrete ich sie?

Paradies

Wie schaffe ich den Frieden in mir?

Friede in mir heißt loslassen! Alles was mich triggert, reizt oder schlechte Gefühle in mir erzeugt muss losgelassen werden. „Befriedet werden“ trifft es für mich noch besser. Wir vergessen unsere Erfahrungen nicht, sondern wir beginnen aus ihnen zu schöpfen, das Beste aus uns herauszuholen, denn wir können neutral auf alles blicken und die „schlechten“ Erfahrungen für unser inneres Wachstum nutzen. Wir sind im Frieden mit uns selbst. Das kann keiner für uns erreichen. Wir sind, jeder für uns selbst, aufgerufen jeden Tag Frieden in uns zu haben.

Welche Freude, es gibt Übungen dazu. Die Methode Briefeschreiben ist z.B. eine davon. Sie, ja sie, fangen einfach an! So einfach ist das.
Friede kehrt nach und nach ein. Er wird immer tiefer. Und mit ihm steigt auch ihr Selbst-Bewusst-Sein, ihr Bewusstsein von sich selbst.
Sie erschaffen Ruhe, Gelassenheit und Friede in sich selbst. Welch ein innerer Friede ein inneres Paradies!

Und der äußere Friede? Können wir den Frieden in die kämpfende Welt bringen? Können wir die Mächtigen dazu bewegen Friede zu schaffen? Vielleicht ja, vielleicht nein. Wer weiß das schon. Aber wir können den Frieden um uns herum erschaffen. Wie schön!

 

Dürfen wir trotzdem die Realität sehen? Das sollten wir!

 

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